Bericht über die Teilnahme der Segelyacht „Anita“ an den Regatten Robbe & Berking mR Sterling Cups und -Classics in der Flensburger Förde vom 10. bis 12. Juni 2005
(von Thomas Seelbach, Skipper)

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Die Crew bestand aus 16 Personen. Dies waren im Einzelnen unter Benennung der Funktionen:

•  Thomas Seelbach Skipper, Navigator, Backstag

•  Hans-Georg Löffler I WO, Vorschiffskoordinator

•  Falko Braun II WO, Regattasteuermann

•  Jost Körte Taktiker, Besan, Backstag

•  Phillip Führer Fock- und Spinnakerschot

•  Malte Hertzberg Vorschiff, Spinnaker (-baum)

•  Klaus Mehl Vorschiff, Spinnaker

•  Rüdiger von Harder Besan

•  Ulrich Rosskopf Vorschiff, Spinnaker

•  Wolfgang Gottschalk Großschottrimmer

•  Dr. Henning Fiegel Fock- und Spinnakerschot

•  Günther Kröber Großschottrimmer

•  Karl-Heinz Mohr Großschottrimmer, Kameramann

•  Niels Löffler Fock- und Spinnakerschot

•  Anna-Carina Hess Fock- und Spinnakerschot

•  Doris Schmidt Großschottrimmer, Navigation

Am Samstag und Sonntag (04./05.06.2005) reiste die Vorhut der Crew mit 9 Personen per Pkw an. „Anita“ lag bereits seit 1 Woche in Flensburg, deshalb war eine persönliche Schiffsübernahme von Karl- Ludwig Sattler nicht möglich.

Am Montag (06.06.2005) wurde um 13:10 Uhr mit 9 Personen zur ersten Testfahrt in die Flensburger Förde ausgelaufen. Da der Wind für den Anfang recht stark war, verzichteten wir darauf, aufzukreuzen und liefen raumschots unter Fock, zweifach gerefftem Groß und Besan, größtenteils bei Maximalgeschwindigkeit, nach Sonderborg ab. Dort legten wir mit „Anita“ um ca. 16:10 Uhr an der Ostmole an (Wind W 6-7, Tagesweg 23 Sm).

Am Dienstag (07.06.2005) ging es um 11:15 Uhr von Sonderborg aus, bei überwiegend halbem Wind, wieder zurück nach Flensburg. Zunächst unter Fock, zweifach gerefftem Groß und Besan, später unter ausgerefftem Groß ging es zügig voran. Wir legten um 15:40 Uhr wieder in Flensburg an (Wind N-NNW 5-6, Tagesweg 25 Sm).

An diesem Abend kamen die restlichen 7 Crewmitglieder an, wovon 5 Personen in einer eigens angemieteten Ferienwohnung in der Nähe des Liegeplatzes untergebracht waren.

Weiterhin räumten wir „Anita“ für die Regatta etwas aus. Zum Beispiel wurde die Ankerkette im Hafen versenkt.

Am Mittwoch (08.06.2005) starteten wir um 11:55 zur ersten Trainingsfahrt mit kompletter Regattabesetzung von 16 Crewmitgliedern in die Flensburger Innenförde. Wir hatten NNW 2 und segelten unter Vollzeug mit der Genua „Georgi“ oder dem Spinnaker. Wegen des leichten Windes konnten wir sehr gut Spinnaker-Manöver üben und die einzelnen Positionen der Crew ausprobieren. Wir waren um 17:20 Uhr, ohne Zwischenfälle, wieder in Flensburg (Wind NNW 2, Tagesweg 12,5 Sm).

Am Donnerstag (09.06.2005) segelten wir um 12:15 Uhr zur zweiten Trainingsfahrt mit kompletter Regattabesetzung von 16 Crewmitgliedern in die Flensburger Innenförde. Wie am Vortag übten wir Kreuz- und Spinnaker-Manöver, dabei kam uns sehr zu Gute, dass der Wind frischer als am Vortag war. Um 15:35 legten wir in Flensburg an (Wind W 2-3, später WSW 3-4, Tagesweg 16,5 Sm).

Da ab 17:00 Uhr das Regattabüro geöffnet war, konnten wir uns anmelden und die Unterlagen abholen.

Um 19:00 Uhr begann das offizielle Programm mit einem Empfang im Restaurant Mäder´s. Dort wurden wir offiziell von dem Veranstalter Oliver Berking begrüßt. Anschließend gab es ein umfangreiches kalt-warmes Buffet mit reichlich Wein.

Am Freitag (10.06.2005) war die 1. und 2. Wettfahrt des Robbe & Berking 12mR Sterling Cups 2005 angesetzt. Neben 10ern, 9ern, 8ern, 6ern und 5.5ern waren folgende 12er am Start: „Thea“, „Trivia“, „Vema III“ und „Anita“.

Um 11:50 Uhr war der Start zur 1. Wettfahrt. Wir segelten einen Up- and Down-Kurs vor Glücksburg. Wir hatten einen guten Start und konnten aufgrund unserer vergleichsweise guten Tonnenmanöver den Anschluß halten. Wir gingen um 12:58 Uhr als Dritte durch das Ziel (Wind WNW 6).

Um 13:50 Uhr wurde zur 2. Wettfahrt gestartet. Ebenfalls ein Up- and Down-Kurs vor Glücksburg, wobei die Luv- und Leetonnen etwa 1,8 Sm auseinander lagen. Am Start waren wir etwa 15 Sekunden zu langsam, da sich nach der letzten Wende vor dem Start der Block des Luvbackstages mit einen Reffzeising des Großsegels vertörnt hatte. Auf der Startkreuz verlor „Vema III“ ein Crewmitglied. Da das Crewmitglied nicht mit eigener Kraft wieder aufgefischt wurde schied „Vema III“ aus dem Rennen aus. „Trivia“ setzte sich allmählich ab. Wir kabbelten uns mit „Thea“, die im Ziel schlugen, so dass wir mit „Anita Zweiter wurden, Zieleinlauf 15:00 Uhr (Wind WNW 6, Tagesweg 27 Sm).

Am Samstag (11.06.2005) nahmen wir mit 120 anderen Traditionsschiffen an den „Robbe & Berking Classics 2005“ teil. Wir segelten in der 1. Startgruppe der 12er, mit einer kleinen Vergütung gegen die anderen drei 12er. Der angesetzte Regattakurs war eine Langstrecke durch die Flensburger Förde und die Holnis-Enge um die Tonne Neukirchengrund, kurz vor dem Ende der Flensburger Außenförde und wieder zurück.

Bei NW 5-6 wurde der Kurs zunächst bei Halbem Wind und vor dem Wind abgesegelt, dann ab der Tonne Neukirchengrund zurück gekreuzt. Der Start war um 10:30 Uhr. Unter Spinnaker konnten wir die anderen 12er halten, auf der Kreuz wurden wir allmählich abgehängt. Zuletzt rutschte uns kurz vor dem Ziel noch „Thea“ durch. Durch unsere Vergütung waren wir mit „Anita“ aber letztlich vor „Thea“, so dass wir wieder den dritten Platz ersegelten. Zieldurchgang war um 14:38 Uhr (Wind NW 5-6, Tagesweg 31 Sm).

Am Sonntag (12.06.2005) segelten wir auf der Regattabahn in der Flensburger Innenförde die Wettfahrten des Robbe & Berking 12mR Sterling Cups 2005 weiter.

Um 10:45 Uhr begann die 3. Wettfahrt bei SSW 3-4. „Trivia“ setzten sich allmählich ab. Wir kabbelten uns mit wieder „Thea“. „Vema III“ war uns nur wenig weg gelaufen. Wir wurden mit „Anita“ Dritte vor „Thea“. Zieldurchgang war um 12:05 Uhr.

Um 12:45 Uhr erfolgte der Start zur 4. Wettfahrt. Trotz des guten Starts wurden wir von „Thea“, „Trivia“ und „Vema III“ überlaufen und machten diesmal nur den vierten Platz. Zieleinlauf um 13:51 Uhr (Wind SSW 3-4, später SSW 4, Tagesweg 27 Sm).

Unsere Gegner segelten etwas schneller und liefen etwa 5° bis 10° höher am Wind. Vor dem Wind war die Geschwindigkeit gegenüber unserer Konkurrenz in etwa gleich.

Damit war der Robbe & Berking 12mR-Cup beendet. In der Gesamtwertung ersegelten wir mit „Anita“ den dritten Platz. Wir legten um 14:50 Uhr in Flensburg an und begannen das Schiff zurück zu bauen und aufzuräumen.

Am Abend waren wir in Wassersleben auf dem Privatgelände von Herrn Oliver Berking zur Siegerehrung der Robbe & Berking mR Sterling Cups und zur Eröffnung der 8mR Europameisterschaft eingeladen. Er hatte dort ein sehr großes Festzelt, direkt an der Flensburger Förde, aufgebaut in dem wir bis kurz vor 24:00 Uhr eine schönes Fest feierten.

Am Montag (13.06.2005) wurde das Schiff von uns gereinigt und um 11:30 Uhr an den nachfolgenden Skipper Tobias Simon übergeben.

Wir haben mit „Anita“ während dieser Woche insgesamt 131 Sm zurückgelegt. Dies sind gegenüber anderen Törns sehr wenige Seemeilen, hier lag der Törnschwerpunkt jedoch auf der Regattateilnahme.

Ich glaube, daß wir mit „Anita“ in Flensburg insgesamt einen guten Eindruck hinterlassen haben. Dies lag zum Einen an dem guten Gesamtzustand des Schiffes. Zum Anderen haben wir mit „Anita“ auf der Regattabahn eine gute Figur gemacht, da wir durch engagiertes Segeln mit einem Fahrtenschiff bei den Wettfahrten einigermaßen mithalten konnten.